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AntiFa, Antiimperialismus, Antirassismus, Solidarität

Nazis überfallen demokratischen Verein in Wien! Tod dem Faschismus!

Am 27. Oktober kam es in Wien zu einem hinterhältigen Überfall auf die Räumlichkeiten des Vereins der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Europa (ATIGF). Durchgeführt wurde dieser Angriff von 30 bis 40 Faschisten, die wesentlich rund um den Austria-Fanclub „Unsterblich Wien“ organisiert sind.

Dass „nur“ eine Person der Angegriffenen verletzt wurde, hängt wohl nicht unwesentlich damit zusammen, dass zeitgleich eine gewerkschaftliche Tagung in den Vereinsräumlichkeiten stattfand, bei der etwas mehr als 60 Personen anwesend waren. Die Nazis von „Unsterblich“ waren überrascht, denn sie hatten wohl damit gerechnet und ihre Aktion unter der Annahme geplant, den üblichen Lokalbetrieb vorzufinden, beiantifa dem weniger Leute anwesend gewesen wären. „Unsterblich Wien“ ist kein „unpolitischer“ Fußballfanclub der „zufällig“ rechte Tendenzen hat, wie es in vielen Medien vermittelt wurde. Sondern bei „Unsterblich“ handelt es sich eindeutig um eine politische Struktur der Nazis zur Massenorganisierung. Wie sonst kommt es, dass  beispielsweise beim (inzwischen schon etwas zurückliegenden) Begräbnis eines wichtigen „Unsterblich“-Aktivisten, wichtige Führer der Naziszene vom Schlage eines Gottfried Küssels anwesend waren?!

Der Angriff der Faschisten auf das Lokal der ATIGF im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) stellt einerseits einen eine neue Qualität dar, denn bisher besaßen die Faschisten weder den Mut noch das politische Selbstbewusstsein, zu einem Angriff dieser Art direkt ins EKH einzudringen. Weiter wurde dieser Angriff durch bewaffnete, uniformierte Aktivisten und mit einer klaren, offensichtlichen Kommandostruktur ausgeführt, was ebenso ein anderes Problem darstellt, als beispielsweise „spontane“ Übergriffe auf Linke durch Nazis und andere Faschisten auf der Straße. Andererseits kommt der Angriff vom 27. Oktober in keiner Weise überraschend, denn schon am 21. April 2013 versuchten einige „Unsterblich“-Aktivisten einen, jedoch wesentlich kleiner ausgefallenen, Angriff auf den Verein der ATIGF, der jedoch schnell zurückgeschlagen werden konnte (Wir berichteten darüber im Revolutionären Aufbau Nr.3). Darüber hinaus gab es in der Nacht von 1. auf 2. Februar 2013 in Tirol einen Angriff auf ein ATIGF-Lokal, auch dazu liegt eine Stellungnahme des Revolutionären Aufbaus vor. Wiederholt haben wir in unseren Erklärungen zur Bildung der Antifaschistischen Einheitsfront aufgerufen, und die Notwendigkeit des Aufbaus des antifaschistischen Selbstschutzes betont. Es ist bedauerlich und ein politischer Fehler, dass diese Aufrufe bisher zu wenig aufgegriffen wurden. Wir können heute jedoch feststellen, dass mit dem neuerlichen Angriff der Nazis auf demokratische Einrichtungen, die Bereitschaft und die politischen Möglichkeiten innerhalb der demokratischen und revolutionären Linken zur Schaffung dieser grundlegenden Instrumente im antifaschistischen Kampf, wesentlich bessere Bedingungen vorfinden. In diesem Sinne begrüßen wir es, dass am Tag nach dem Angriff schon die erste antifaschistische Kundgebung zu diesem Anlass in Favoriten stattgefunden hat, die – obwohl sie sehr kurzfristig organisiert war, bis zu 600 Leute versammeln konnte. Auch die darauffolgenden Gespräche und Diskussionen über die Aufgaben und Perspektiven im antifaschistischen Kampf, die von verschiedenen Organisationen aufgenommen wurden, halten wir für überaus wichtig.

Eine breite antifaschistische Einheit ist unter den derzeitigen Voraussetzungen wichtig und muss dringend hergestellt werden. So wie es auch eine enger gehaltene, auf  umfassendere Fragen ausgerichtete antifaschistische, antiimperialistische Plattform braucht, die einen entschiedenen Klassenstandpunkt vertreten und die sozialen und wirtschaftlichen Fragen des täglichen Lebens aufgreifen muss.  Es ist an der Zeit, dass sich die revolutionären und demokratischen Organisationen spezielle Formen der antifaschistischen Massenarbeit überlegen, die über die bisherige politische Arbeit in dieser Frage hinausgehen. Besonders gefordert und aufgerufen sind hier ArbeiterInnen- Jugend- und MigrantInnenorganisationen, sowie Organisationen der nationalen Minderheiten und Volksgruppen. Diesiempreantifa Basis dieser Organisationen ist von Angriffen durch das System und durch militant organisierte Faschisten besonders betroffen und wird auch in Zukunft häufiger Ziel von faschistischen Angriffen werden.

Die Entwicklung antifaschistischer Massenarbeit darf jedoch nicht auf Organisationen und ihre Mitglieder beschränkt bleiben, sondern jede antifaschistische, demokratisch oder revolutionär gesinnte Einzelperson ist aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Wie wir in unserer ersten (am 28.10 auf Facebook veröffentlichten) Erklärung zum Angriff vom 27. Oktober betonten, darf bei der Schaffung der Antifaschistischen Einheitsfront „KeinE AntifaschistIn abseits stehen!“  und: „Baut mit uns die Antifaschistische Einheitsfront auf! Gemeinsam gegen den Staatsrassismus und die zunehmenden Angriffe der Faschisten. Schließen wir die Reihen, reichen wir uns die Hände und wehren wir uns!“

Nieder mit Faschismus, Imperialismus und Reaktion!

Für die Antifaschistische Einheitsfront, den antifaschistischen Selbstschutz!

Hoch die internationale Solidarität!

TOD DEM FASCHISMUS!

Revolutionärer Aufbau,

30. Oktober 2013

Nachstehend die erste, auf Facebook veröffentlichte Erklärung des RA vom 28.10:

Faschistische Angriffe zurückschlagen! Die Antifaschistische Einheitsfront aufbauen!

Am Sonntag, dem 27. Oktober, kam es erneut zu einem faschistischen Überfall auf den Verein der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich (ATIGF). Rund 30 Faschisten stürmten den Verein, es gab laut unserem derzeitigen Informationsstand einen Verletzten und neun Festnahmen.

Der Angriff stellt einen Sprung in der Entwicklung des offen militanten Faschismus in Österreich dar, denn ein Angriff solchen Ausmaßes auf einen Verein im linken Polit- und Kulturzentrum „Ernst Kirchweger Haus“ (EKH), spiegelt das neue Selbstbewusstsein der Faschisten wider.

Die Notwendigkeit des Aufbaus einer starken Antifaschistischen Einheitsfront stellt sich mit diesem Vorfall in der Praxis nochmal deutlicher, als in der jüngst vergangenen Zeit, wenn gleich auch die Anzeichen für diese Entwicklung schon länger absehbar sind. Den antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren ist heute ein offensichtliches, unmittelbares Bedürfnis für alle revolutionären und demokratischen Kräfte. Es muss entschlossen gehandelt werden, wenn solche Angriffe nicht zur Regel werden sollen. Der Faschismus bereitet sich darauf vor, wieder offen zu marschieren. Er lässt immer öfter seine Angriffe auf diejenigen niedersausen, die seine ersten Ziele sind: die Arbeiterinnen und Arbeiter, darunter deren schwächste, rechtloseste Schichten – MigrantInnen, Jugendliche, Frauen… und dabei vor allem deren bewusste Teile. Doch der Faschismus wird auch vor anderen Schichten nicht Halt machen. Er wird über kurz oder lang Terror gegen all diejenigen entfalten, die ihre demokratischen Rechte in Anspruch nehmen und verteidigen.

Die Hintergründe des Angriffs vom 27.10. müssen noch genauer untersucht werden um zu verhindern, in die Falle einer Provokation zu tappen. Dazu wird es in Kürze eine Stellungnahme des Revolutionären Aufbaus geben.

Wir rufen für heute alle demokratischen, revolutionären und antifaschistischen Organisationen und Einzelpersonen dazu auf, sich an der antifaschistischen Demonstration in Wien zu beteiligen: Um 17.00 Uhr, Favoritenstr./Erlachgasse!

Kein Antifaschist darf Abseits stehen! Baut mit uns die Antifaschistische Einheitsfront auf! Gemeinsam gegen den Staatsrassismus und die zunehmenden Angriffe der Faschisten. Schließen wir die Reihen, reichen wir uns die Hände und wehren wir uns! Nehmt Kontakt zu uns auf und beteiligt euch an den weiteren antifaschistischen Aktivitäten!

TOD DEM FASCHISMUS!

Revolutionärer Aufbau, 28.10

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