Am 21.2.2015 wurde in Linz erneut lautstark und zahlreich gegen eine Kundgebung (und Spaziergang) der PEGIDA demonstriert. Während die antifaschistische Demonstration mehr als 2000 Leute auf die Straße brachte, war der PEGIDA Anhang lediglich mit einer Größe von ca. 150 Leute vertreten.
Für die Mehrheit der AntifaschistInnen war auch dieses Mal bei der Schlusskundgebung am Hessenplatz noch kein Ende der Proteste. Die AktivistInnen des Revolutionären Aufbaus zogen mit einem Teil von ca. 200-300 Demonstranten gleich im Anschluss weiter Richtung Hauptbahnhof, wo sich einige hundert AntifaschistInnen erneut einfanden um gegen PEGIDA zu protestieren.
Obwohl die PEGIDA dieses mal nicht am marschieren gehindert werden konnte (dafür sorgte der Polizeischutz), trat die antifaschistische Bewegung noch stärker in Aktion. Viele Gruppen und „kleine Demozüge“ suchten und fanden sich Wege um PEGIDA zu bekämpfen und wurden dabei nicht müde. Einige AktivistInnen verfolgten PEGIDA Anhänger bis in den Bahnhof, wo sie erst unter Polizeigeleit abreisen konnten. Das ist durchaus eine positive Entwicklung und zeigt, dass es in Linz eine große Bereitschaft gibt, dem Rassismus und Faschismus auf der Straße entgegen zu treten.
Zu Auseinandersetzungen kam es jedoch dann noch am Bahnsteig, wo eine Gruppe von AntifaschistInnen attackiert wurde (nachdem sich die Faschisten in der „sicheren“ Überzahl sahen, und der Zug bereits einfuhr). Wir können beobachten wie heute die faschistische „anti-antifa“ und das Hetzten gegen „Linke“ wieder einen Aufschwung erlebt, bzw. sich offener auf die Straße traut – das sollte uns keinesfalls abschrecken, aber wir müssen uns vorbereiten und auf kommende Angriffe (auch auf linke Einrichtungen) vorbereitet sein!
Die Polizei hatte weitläufig für Absperrungen gesorgt, was PEGIDA das Marschieren erst ermöglichte. 700 Polizisten sind laut offiziellen Angaben aus verschiedenen Bundesländern für diesen Einsatz zusammengezogen worden. Hundestaffeln seien auch bereit gewesen und ein neues Funksystem konnte laut Polizeisprecher erfolgreich getestet werden. Was medial also als große Steuergeld-Verschwendung deklariert wird, kann man wohl in Wahrheit als Faschisten-Begleitschutz und Polizeitraining bezeichnen.
„Die Linzer Straßen regiert die Antifa!“ – noch immer. Und auch ein weiteres Auftauchen der PEGIDA wird nur den antifaschistischen Widerstand stärken!
Unsere Rebellion war, ist und bleibt gerechtfertigt!
Flugblatt vom 21.2.2015
Und nochmal: PEGIDA verhindern! Tod dem Faschismus!
Bisher steckte PEGIDA in Österreich nur Niederlagen ein, während die antifaschistische Bewegung an Stärke gewann. Das ist ein Erfolg!
Doch dürfen wir uns nicht täuschen lassen, auch wenn PEGIDA seit längerem wieder ein Versuch ist den Faschismus ganz offen auf die Straße zu bringen, so ist sie bei weitem nicht alles, was der Faschismus in Österreich mobilisieren kann. Erinnert euch an Beispiele wie das Objekt 21 – einen bewaffneten faschistischen Zusammenschluss; Anschläge auf Asylheime der letzten Jahre; verschiedene Bürgerinitiativen gegen Asylheime; faschistische Propaganda und Grab- schändereien; Angriffe auf Roma, Muslime, Asylanten… ganz zu Schweigen von faschistischen Vorstößen und Hetze von staatlicher Seite!
Jetzt gilt es nicht nachzulassen!
Im antifaschistischen Kampf müssen wir einerseits näher zusammenrücken – Schulter an Schulter kämpfen – und uns gleichzeitig loslösen von Organisationen die uns in dieses System einbinden, die uns vom Klassenkampf abhalten wollen und uns eine Weltanschauung von wegen „wir sitzen alle in einem Boot“ vorgaukeln.
Der antifaschistische Widerstand muss von unten, von uns selbst organisiert werden, gegen die herrschende Klasse und ihre faschistischen Kettenhunde – im Betrieb (gegen Kündigungen, Überstundenzwang, Steigerung der Arbeitsintensität, Bespitzelungsterror, rassistische Spaltungs- politik,…), in den Wohnvierteln, Schulen und auf der Straße. Dabei dürfen wir uns auf keine bürgerliche, reformistische oder revisionistische Führung verlassen – nein, Schluss mit Passivität und Pazifismus – habt vertrauen in die eigene Kraft: Habt Kraft zu kämpfen, habt Mut zu siegen!
„Hier regiert die Antifa!“ war eine Kampfansage, dahinter darf die antifaschistische Bewegung nicht mehr zurückfallen!
Stoppt die anti-muslimische Hetze! Für das demokratische Recht auf Religionsausübung!
Als konsequente Demokraten und Revolutionäre müssen wir für Gleichberechtigung, für demokratische Rechte auf Religionsfreiheit und Religionsausübung ohne Privilegien und Benachteiligungen eintreten! Das bedeutet mehr Rechte für unterdrückte Religionen und eine Einschränkung der privilegierten christlich-katholischen Macht. Das bedeutet gerade heute, für die demokratischen Rechte von Muslime und gegen kultur-chauvinistische Hetze der imperialistischen Staaten und Faschisten einzutreten. Unabhängig unserer eigenen Weltanschauung.
Für die Rechte der Arbeiterklasse und Volksmassen !
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